Das ursprünglich gedachte Transportfahrzeug hatte offensichtlich einen Carosserieschaden.
Und das Auto von den Nachbarn wurde für andere Zwecke benutzt.
Also musste um 07.30 Uhr eine alternative Lösung gefunden werden.
Das Telefon klingelte und ich dachte mir noch, dass wohl die Abfahrtszeit wegen schlechten Wetters verschoben wird.
Mit der Zahnbürste im Mund meldete ich mich völlig unverständlich am Telefon mit meinem Namen.
Christine erklärt mir kurz, dass weder das Auto von Familie Zingg noch dasjenige von Familie Räss für die Reise ins Berner Oberland zur Verfügung stand.
Ich hatte bereits bei der Anmeldung angemerkt, dass wir unser Auto zwar nehmen können, ich aber auf gar keinen Fall nach Elsigbach fahren werde.
Als Chauffeuse ohne Erfahrung im Strassenverkehr bei Schneetreiben musste ich also meinen inneren Schweinehund überwinden und startete nach hetzigen Minuten Richtung Allmend.
Die Fahrt nach Frutigen verlief soweit ohne weitere Zwischenfälle. Da niemand sich zutraute, die höchstwahrscheinlich zugeschneite Strasse von Frutigen nach Elsigbach zu fahren, parkierten wir das Auto am Bahnhof.
Da auf der ordentlichen Strasse Richtung Adelboden ein Linienbus verunfallt war, entschied sich unser Buschauffeur für die abenteuerliche, alte Strasse.
Trotz Schneeketten drehten die Räder bei einer Steigung auf dem glitschigen Untergrund durch. Der Fahrer versuchte mehrmals vergeblich, das Gefälle zu überwinden.
Nachdem der eine und andere Fahrgast den Bus kurzzeitig verlies, konnte dieser dann doch noch ohne Schneeketten weiterfahren.
Kurz vor dem Mittag schnallten wir dann endlich unsere Ski an die Füsse und konnten das prächtige Weiss quasi in jeder Himmelsrichtung erleben.
Zwischendurch mussten wir mehr nach Gespür als nach Sicht die Pisten runtersausen.
Unser Mittagessen verzehrten wir in der Skihütte zur Lauberhornabfahrt.
Die Sicht wurde am Nachmittag leider nicht bedeutend besser und der Schneefall liess ebenfalls nicht nach. So stellten wir die Ski weit vor der letzten Pistenkontrolle in den Rechen.
Nach dem Nachtessen spielten wir in 2er Gruppen Dog.
Die getauschten Karten wurden nicht immer zur Zufriedenheit der Kameradin ausgespielt.
Zu vorgerückter Stunde tranken wir unsere Gläser und Tassen leer und krochen in unsere Schlafsäcke.
Beim Lichterlöschen war es bereits dunkel draussen.
Zum Einschlafen sang uns Olivia noch das Schlaflied für Lorena vor.

Die angestrebte Weckzeit von 07.00 Uhr wurde bei Weitem verfehlt.
Und doch waren beim gemeinsamen Morgenessen nicht alle gleich gesprächig.
Trotz anhaltendem Schneefall wagten wir uns nach dem Räumen unserer Unterkunft an die frische Luft. Das Ziel war ganz klar das Herausfahren der gelösten Tageskarte.
Die ersten Schwünge zeichneten wir sehr vorsichtig in den Hang, da die Sicht wirklich schlecht war. Den ersten Halt in der Elsighütte musste also nicht lange auf sich warten. Was als kurzes Aufwärmen gedacht war, entpuppte sich als Abwarten auf besseres Wetter.
Dieses änderte sich nicht und wir entschieden uns, etwas früher nach Hause zu fahren.
Ich danke den Teilnehmerinnen für das gelungene Wochenende.

Martina Grütter